Aus unserem Bild vom Kind als gottgewollte, einzigartige und gottgeliebte Persönlichkeit leiten wir ab, jedes Kind so anzunehmen wie es ist. Darum ist es uns ein Herzensanliegen, nach unseren fachlichen Möglichkeiten jedem Kind die Betreuung im Christlichen Kinderhaus anzubieten.

Inklusion ist für uns weiter zu denken als es der förderfähige Rahmen des Sozialgesetzbuches einräumt. Sie steht für die Vielfalt von Leben, für das Annehmen von Verschiedenheit wie Alter, Geschlecht, kulturellem Hintergrund, physische und psychische Besonderheiten sowie Bildungsbiografien. Inklusion beginnt für uns im Kopf. In unserer Unterschiedlichkeit können wir Bereicherung für einander werden. Letztlich steht das soziale Lernen im Kindergarten vor allem anderen und ist abhängig von der Diversität der Gemeinschaft.

Inklusion bedeutet für uns, dass sich das System Kinderhaus an die Bedürfnisse des Kindes anpassen muss, um Teilhabe zu ermöglichen. Dies kann man auf alle Bereiche des Alltags im Kinderhaus übertragen. Die Dauer des Morgenkreises passt sich an die Aufmerksamkeitsspanne an, die Eingewöhnung orientiert sich am kindlichen Tempo des Beziehungsaufbaus, die offene Arbeit hat ihre Grenzen im Bedürfnis nach Verlässlichkeit. Neben Fachwissen und diversen Hilfsmitteln sind die Zeit, der Raum und das verfügbare Material wichtige Faktoren für eine gelingende Inklusion.

Kinder erleben in der inklusiven Arbeit, dass es normal ist, verschieden zu sein. So entstehen erst gar keine Berührungsängste, sondern es entwickelt sich eine Kultur der Offenheit, Toleranz und gegenseitigen Rücksichtnahme. Jedes einzelne Kind profitiert von der ermöglichten Chancengleichheit und wird in seinem Selbstwert und seiner Selbstwirksamkeit gestärkt.